Entwicklung von Kapazitäten und Wertschöpfung für traditionelle und ökologisch angebaute Reissorten in Sri Lanka
Das Projekt begleitet und gestaltet mit Unterstützung der Schöck Stiftung die Kapazitätsbildung von Bäuerinnen und Bauern zu traditionellem und ökologischem Landbau und die innovative Vermarktung der Waren zu fairen Bedingungen in Sri Lanka.
Das Projekt arbeitet mit der lokalen Organisation Lanka Organic Agriculture Movement (LOAM) zusammen, die Trainings in 3 Distrikten in Sri Lanka durchführen: Ampara, Monoragala und Hambanthota. Außerdem wurden in dem Projekt Lernvideos für die Bauern zum ökologischen Reisanbau erstellt: https://youtube.com/@loamsrilanka9812
Die Agronauten arbeiten zur Erforschung von fairen Preisen durch Direktvermarktung und Produzenten-Konsumenten Beziehungen. Dazu wurde u.a. die erste Solidarische Landwirtschaft/CSA in Sri Lanka initiiert und Workshops und Veranstaltungen zur Sensibilisierung durchgeführt.
Die Ergebnisse des Projektes bislang waren sehr gut, die traditionellen und ökologischen Sorten sind gesund gewachsen, haben die Kosten der Bewirtschaftung gesenkt und sehen im Vergleich zu den konventionell mit chemischen Dünger und Pestiziden angebauten Sorten oftmals deutlich besser aus.
Die traditionellen Reis Sorten haben einen hohen Wert für die Gesundheit (speziell für Diabetis), das agrarökologische Anbausystem einen hohen Wert für Gesundheit und Biodiversität. Zentral für das Projekt ist, dass die Kleinbauern ein ausreichendes Einkommen erzielen, durch Direkt-Vermarktung in Sri Lanka. Da der Ökoanbau in Sri Lanka für die einheimische Versorgung sehr gering ist, wird in diesem Projekt Bildungsarbeit zur Verbreitung von ökologischen Anbau geleistet.
Leider ist Sri Lanka 2022 durch schlechte Regierungsführung in die schlimmste Wirtschaftskrise seiner jüngeren Geschichte gerutscht. Entscheidungen wie den Verbot der agrochemischer Importe, die quasi über Nacht und ohne jeglichen Aufbau von entsprechenden Strukturen und Bildung der Bäuerinnen und getroffen wurden, lösten Probleme aus. Denn eine ökologische Transformation passiert nicht von heute auf morgen – so etwas muss vorbereitet und begleitet werden.
Hier kann der Bericht von LOAM zur Krise (auf Englisch) gelesen werden:
Das die ökologische Transformation nicht Schuld an der Wirtschaftskrise hat, wie teilweise suggeriert wird, wird hier im Interview von Thilak Kariyawasam mit IFOAM adressiert:
Why We Cannot Blame the Sri Lankan Crisis on Organic Farming
Das im Gegenteil die ökologische Transformation von hoher Notwendigkeit für die Gesundheit der BewohnerInnen von Sri Lanka ist, wird hier im Gespräch mir Dr. Gammampila klar:
Um das Wissen und die Aufmerksamkeit Richtung der notwendigen ökologischen Transformation des Agrarsektors zu lenken, wurde aus Tamil Nadu ein Vordenker, Wissenschaftler und Aktivist der Öko-Bewegung in Indien nach Sri Lanka eingeladen, um in einer Woche eine ganze Reihe von Vorträgen an Universitäten, bei Bauern und bei den landwirtschaftlichen Beratern bis hin zum Landwirtschaftsminister zu geben: Prof. Dr. Sultan Ismail, übrigens ein Spezialist für Wurmkompost.
Das Projekt wird gefördert von der Schöck Familien Stiftung.